Herr Prost, was doch etwas überrascht: Sie sind als Ex-Formel-1-Weltmeister heute Botschafter einer Reifenmarke, die nie in der Formel 1 war. Wie kamen Sie zu Uniroyal?
Ich fahre ja seit einigen Jahren Eisrennen. Über diese Szene kam ich unter anderem mit Uniroyal in Kontakt. Dort half ich dann bei der Entwicklung neuer Renn-, aber auch Serienreifen mit. Dabei sprachen wir nicht nur über die Technik, sondern auch über die Marke. Und ich wurde ebenfalls dazu nach meiner Meinung gefragt.

Was haben Sie geantwortet?
Nun, dass Uniroyal marketingmässig noch eine Menge ungenutztes Potential hat. Und ich fragte: Warum helfen wir ausser der Technik nicht auch der Marke? So ging es vor über zwei Jahren los.

Wie schaut die Arbeit des Uniroyal-Markenbotschafters Alain Prost aus?
Zum einen geht es darum, die hohe Qualität der Uniroyal-Reifen weltweit bekannter zu machen. Von dieser Qualität bin ich absolut überzeugt, sonst würde ich keine Promotion dafür machen. Vor allem im Regen und bei Schneematsch sind die Reifen von Uniroyal aussergewöhnlich gut. Zum anderen arbeite ich mit den Technikern zusammen und teste natürlich all ihre Neuentwicklungen persönlich. Dabei versuche ich möglichst viele Anregungen für immer weitere Verbesserungen zu geben.

Was macht einen Pkw-Reifen für Sie zu einem Spitzenprodukt?
Die zwei wichtigsten Faktoren sind: bestmögliche Spurtreue bei Aquaplaning und beim Bremsen. Ein dritter, auch ganz entscheidender Aspekt ist die möglichst lange Haltbarkeit.

Welche Rolle spielen Sie beim von Uniroyal gesponserten Fun Cup?
Das ist ein weiterer wichtiger Baustein der europäischen Marketingstrategie Uniroyals. Ich bin dort sehr engagiert. Denn es ist eine sehr demokratische Art des Motorsports, weil die Teilnahme mit wenig Geld möglich ist. Zudem wird meist auf aktuellen oder ehemaligen Formel-1-Pisten gefahren, also in toller Umgebung und für die Starter in traumhafter Atmosphäre.

Und Ihre Meinung zum Fun-Cup-Käfer?
Er macht wirklich Spass, den er ist mit nichts vergleichbar. Der Wagen basiert auf dem Audi A4, ist also sehr zuverlässig und sicher. Nicht zuletzt auch dank seiner Serienreifen vom Typ Uniroyal RainSport 1. Mit diesem Auto kann jeder sehr leicht und mit viel Spass Rennen fahren. Und die dabei gewonnen Erfahrungen helfen jedem ganz sicher im normalen Strassenverkehr.

Sie fahren im Winter doch immer wieder Eisrennen. Warum starten Sie eigentlich nicht im Uniroyal Fun Cup?
Ich habe nie nein dazu gesagt. Und ich überlege, dieses Jahr mit meinem Sohn (Nicolas) und Freunden ein solches Rennen zu fahren.

Was bedeutet Rennfahren für Sie heute?
Erst nachdem ich mein Formel-1-Team Ende 2001 aufgab, kam die Lust zurück, wieder selbst zu fahren. Beim Eisrennen merkte ich dann, dass die alte Leidenschaft und auch mein Speed noch da waren.

Ist ein F1-Comeback mit 50 noch drin?
Ich würde mich sicher sehr schwer tun.

Was sagen Sie zu Michael Schumachers schwerem Start dieses Jahr?
Der könnte seine Karriere verlängern. Denn eine Aufholjagd wird ihn mehr motivieren als eine weitere Siegesserie.