ROC, 21.05.2010

Altmeister Alain Prost zum Race of Champions

Alain, schön, dass Du Zeit für uns gefunden hast. Sebastian Vettel hat uns verraten, dass er sich über Deine Teilnahme beim Race of Champions freut. Wie blickst Du dem Rennen entgegen?
Ich freue mich auch wirklich sehr. Ich wollte schon seit sehr langer Zeit am Race of Champions teilnehmen und dieses Jahr habe ich endlich die Chance dazu. Wobei es dieses Jahr auch sehr gut passt, denn es werden vielleicht sogar vier Generationen von Rennfahrern aufeinander treffen. Angefangen bei Sebastian, dem Jüngsten, dann die mittlere Generation mit Jenson Button, sollte er dieses Jahr wieder teilnehmen, und dann natürlich Michael Schumacher.

Alain, warum hat es so lange gedauert, dass Du nun endlich am Race of Champions teilnehmen wirst?
Ehrlich gesagt, wollte ich schon seit den ersten Rennen Ende der 80er teilnehmen. Aber als Formel 1 Fahrer und später als Teambesitzer bin ich ständig unterwegs gewesen, sodass eine Teilnahme leider nicht in meinen Terminplan gepasst hat. In den letzten Jahren war ich dann immer bei der Andros Trophy am Start, wodurch eine Teilnahme erneut nicht zustande kam. Dieses Jahr ist das erste Rennen der Andros Trophy in der Woche nach dem Race of Champions und es wird, wie gesagt, mit meiner Teilnahme klappen.

In den Rennautos ist es ziemlich eng. Bist du denn noch gut In Form und konntest dein Gewicht halten? Beim Race of Champions wirst du nicht viel Zeit haben, den Sitz akribisch einzustellen. Immerhin wurdest du unter anderem deswegen früher immer „Professor“ genannt.
Ja ich bin noch in Form. Ich habe sehr viel trainiert in der letzten Zeit. Ich war viel auf dem Fahrrad und habe auch Rennen gefahren. Es ist quasi meine zweite Leidenschaft nach dem Rennsport. Ich fahre so um die zehn bis zwölf Rennen im Jahr, immer Langstreckenrennen zwischen 150 und 200 Kilometern, ähnlich wie bei der Tour de France. Ich kann dich beruhigen, ich bin ein bis zwei Kilo leichter, als zu meiner Profi-Zeit.

Was erwartest Du vom Treffen mit Michael Schumacher? Bist Du schon mal gegen ihn Rennen gefahren?
Ja, wir sind ein Jahr zusammen gefahren und hatten unsere hart umkämpften Duelle. Das war 1993. Es war meine letzte Saison, ich wurde Weltmeister und Michael fing gerade an, erfolgreich zu werden. Ich erinnere mich speziell an ein Rennen kurz vor dem Ende der Saison: Michael wurde erster, ich zweiter, obwohl ich deutlich schneller war als er. Ich versuchte ständig ihn zu überholen, aber er ließ mir keine Möglichkeit. Um am Ende meinen Weltmeistertitel nicht zu gefährden, hab ich dann den zweiten Platz gesichert. Ich freue mich schon wieder gegen ihn zu fahren und werde alles geben, um ihn zu schlagen, ich weiß aber, dass es diesmal noch schwerer werden wird.



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