TURN-ONE, 08.10.2007

Nicolas Prost: "Konzentriere mich auf das Ende der Saison"


Letztes Wochenende hat Nicolas Prost in der Spanischen Formel 3-Meisterschaft einen Sieg und einen dritten Platz auf der Rennstrecke von Valencia eingefahren. Er spricht über seine Saison und seine Ambitionen für die Zukunft.

Nicolas, wie läuft Deine Formel 3-Saison?
Alles in allem sehr gut. Ich fühle mich im Team von Adrian Campos wirklich zu Hause, alle im Team unterstützen mich. Ich finde, dass meine bisherige Saison sehr gut war. Ich habe mich immer in den Top 4 qualifiziert und meine Resultate waren konstant. Ich bin nun Dritter in der Meisterschaft. Was die reine Leistungsfähigkeit angeht, bin ich auf dem gleichen Level wie die beiden Tec-Auto-Boliden aber unglücklicherweise hatte ich zu Beginn der Saison kein Glück, was mich wertvolle Punkte gekostet hat.

Was sind Deine Ambitionen für den Rest der Meisterschaft?
Ich will die Saison unter den ersten Drei beenden. Ich würde gerne ein paar weitere Pole-Positionen und Rennsiege einfahren. Jerez und Barcelona sind Rennstrecken, die ich sehr mag und ich hoffe, dass ich dort um den Sieg kämpfen kann.

Ist die Formel 3 die beste Schule, um das Fahren mit Einplätzern zu lernen?
Das ist schwer zu beantworten, aber ich weiss, dass ich seit meinem Einstieg in die Formel 3 einen grossen Fortschritt gemacht habe. Diese Art von Rennwagen geben Dir die Chance, sowohl bezüglich des Setups als auch der Fahrfertigkeit viel zu lernen. Zudem ist die Spanische Formel 3 Meisterschaft alles in allem auf einem sehr hohen Stand und man muss wirklich Gas geben, um diese letzten Zentelssekunden zu finden. So macht man Fortschritte.

Du hast dieses Jahr auch an Deinem ersten 24-Stundenrennen von Le Mans teilgenommen...
Es war eine unglaubliche Erfahrung, wirklich ein grossartiges Rennen. Die Rennstrecke ist schwierig und man muss sich bescheiden an sie herantasten. Zu Beginn der 24 Stunden bin ich keine Risiken eingegangen weil wir Fehler um jeden Preis vermeiden mussten. Ich habe mich sehr unter Druck gesetzt. Das Team hatte für Monate nonstop gearbeitet und wir mussten ins Ziel kommen, um dies zurückzubezahlen. Nichtsdestotrotz konnte ich schon bald das Tempo steigern und ich beendete das Rennen im gleichen Rhythmus wie die Schnellsten der GT1-Kategorie. Es war also eine sehr positive Erfahrung.

Würdest Du gerne wieder in Le Mans an den Start gehen? Vielleicht in einer anderen Kategorie?
Ja. Eines Tages würde ich wirklich gerne die 24 Stunden von Le Mans gewinnen. Mit eine GT Rennwagen an diesem Rennen teilzunehmen ist eine wahre Freude. Ich kann mir nur vorstellen, wie sich die Fahrer am Lenkrad eines Audi oder Peugeot fühlen müssen! Man kann nur davon träumen, mit einem solchen Prototyp Rennen zu fahren.

Hilft Dir Dein Vater auf täglicher Basis?
Ja, unterstützt mich jederzeit und hilft mir viel. Er berät mich in jedem Bereich, um es mir zu ermöglichen, konstant Fortschritte zu machen. Ausserdem ist er in letzter Zeit weniger nervös, wenn er mich zu den Rennen begleitet! Das ist ein gutes Zeichen!

Wie würdest Du Deine Herangehensweise ans Rennfahren beschreiben?
Ich denke, dass ich ein sehr planmässiger und konzentrierter Fahrer bin. Ich höre viel zu und versuche immer, Fortschritte zu machen. Es ist mir sehr wichtig, mit meinem Renningenieur eine gute Kommunikation zu haben. Was meinen Fahrstil betrifft, bin ich ein sogenannter Spätbremser. Ich habe die Tendenz, die Kurven zu stark zu attackieren.

Du hast vor Kurzem mit dem französischen A1GP Team getestet und erhieltst den Posten eines "Rookies" für die Meisterschaft 2007-08. Eine neue Herausforderung?
Ja. Es war eine grossartige Erfahrung. Es macht Spass, den Rennwagen zu fahren und ich fühlte mich im Team wirklich zu Hause. Während des Tests in Silverstone konnte ich schon nach kurzer Zeit mithalten. Ich werde in dieser Saison den Vorteil der Freitagstestfahrten nutzen, um meinen Stand zu finden und dem Team zu helfen, das Setup zu optimieren. Ich hoffe, dass ich schon bald einige Rennen werde fahren können, aber in erster Linie geht es darum, sehr konkurrenzfähig zu sein, da das französische Team den Titel gewinnen will.

Denkst Du bereits über die nächste Saison nach?
Momentan konzentriere ich mich auf das Ende meiner Formel 3-Saison und auf die A1-Rennen, weil ich in beiden Rennserien gut abschneiden will. Für das nächste Jahr gibt es mehrere Optionen. Ich rede viel mit meinem Vater darüber. Die GP2-Serie ist eine Möglichkeit, aber die Kosten für eine Saison in dieser Meisterschaft sind sehr hoch. Ich interessiere mich auch für Langstreckenrennen, da diese Wagen aussergewöhnlich zu fahren sind. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, würde ich gerne in der Prototyp-Kategorie Rennen fahren.



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